Der Schnee-Springschwanz

Wenn sich der Winter dem Ende zuneigt, an wenigen Stellen aber noch Schneereste den Boden bedecken, dann ist das gerade die richtige Zeit für den Schnee-Springschwanz. Dieser Vertreter der Urinsekten, der eine von etwa 300 nur schwer voneinander unterscheidbaren heimischen Springschwanzarten repräsentiert, versammelt sich im zeitigen Frühjahr in beeindruckend großer Zahl und kann ganze Flächen grau einfärben, was mit dem oberen Foto anschaulich demonstriert wird. In solchen Ansammlungen ist ständig Bewegung und das Krabbeln und Hüpfen will kein Ende nehmen, so dass man sich als Fotograf, je mehr man den Insekten mit der Fotolinse nahe kommt, des Eindrucks nicht erwehren kann, dass der eine oder andere Springschwanz ungewollt in der Jackentasche oder im Schuh verschwindet und auf diese Art und Weise am Abend in der eigenen guten Stube wieder auftaucht.

Der Schnee-Springschwanz wird nur 1-1,5mm lang und ernährt sich vorrangig von Pflanzenresten und Pollen. Die Sprunggabel, mit der sich das Urinsekt vorwärts bewegt, befindet sich an der Unterseite des vierten Segmentes des sechs Segmente umfassenden Hinterleibes. Mit diesem Fortbewegungsinstrument können die Tierchen mehrere Zentimeter weite Sprünge ausführen. Die Fortpflanzung erfolgt oft (und vielleicht auch praktischerweise) ohne Anwesenheit des jeweiligen Partners. Dazu setzt das Männchen eine gestielte Spermatophore ab, die vom Weibchen bei günstiger Gelegenheit einfach aufgenommen wird. Alle Aufnahmen enstanden am Fuße eines Felsens bei Schloss Burgk.