Wer wachsamen Auges durch die vogtländischen Wälder streift, wird gelegentlich auf kleine nur wenige Millimeter große Gebilde stoßen, deren Bedeutung und Zweck sich dem Betrachter oft nicht sofort erschließen. Erst eine Suche in einschlägiger Fachliteratur hilft bei des Rätsels Lösung. Die beiden Aufnahmen zeigen Eikokons des Spinnenfressers (Ero furcata), einer kleinen nur schwer zu entdeckenden Spinnenart, die ein ausgesprochener Nahrungsspezialist ist. Als Bewohner von Fichten- und Kiefernwäldern beschränkt sich ihr Beutespektrum ausschließlich auf Spinnen, denen sie auflauert und die sie mit einem Biß und dem damit injizierten Gift schlagartig außer Gefecht setzt. Auf diese Art und Weise überwältigt sie auch Spinnen, die wesentlich größer sind als sie selbst. Die abgebildeten Kokons werden von der Spinne im Juni/Juli und im September/Oktober angefertigt. Aufgefundene Exemplare sind oft schon 1 bis 2 Jahre alt. Beide Bilder entstanden in einem Waldstück in der Nähe Pansdorfs.